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Link des Monats: Die Frauen von Ravensbrück - Das Videoarchiv

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2010, Oktober

"Wenn wir auf die Spitzen der Kiefern schauten, hatten wir das Gefühl, die sind frei. Die leben in der Freiheit! Die Bäume genauso wie die Vögel. Bloß wir sind hier unten!", erinnert sich Hanka Housková im Gespräch. Als junge tschechische Widerstandskämpferin wurde sie 1940 verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Houskovás Lebensgeschichte ist eine von vielen weiteren KZ-Insassen, die seit kurzem von Loretta Walz' Online-Videoarchiv "Die Frauen von Ravensbrück" einer breiteren Öffentlichkeit im Internet bekannt gemacht werden.

Das Konzentrationslager Ravensbrück wurde im Mai 1939 errichtet. Knapp 100 Kilometer nördlich von Berlin gelegen, galt es als das größte Frauenkonzentrationslager des Deutschen Reiches. Wo heute eine Mahn- und Gedenkstätte zu finden ist, wurden von 1939 bis 1945 Menschen aus 40 Nationen gefangen gehalten - circa 132.000 Frauen und Kinder, um die 1.000 weibliche Jugendliche sowie 20.000 Männer. Geschätzte 28.000 Menschen kamen durch Zwangsarbeit, medizinische Experimente oder Massenmord ums Leben.

Linktipp
Startseite des Videoarchivs "Die Frauen von Ravensbrück"

Loretta Walz traf im Alter von 25 Jahren im Rahmen eines Filmprojekts erstmals auf eine Überlebende aus Ravensbrück. 1979 begleitete sie diese auf eines der jährlichen Treffen, der ehemaligen Lagergemeinschaft. "Die Frauen dort haben mich fasziniert, weil sie ganz anders waren als die Frauen ihrer Generation, die ich sonst kannte: Sie waren politisch aktiv, unterhielten sich über ganz andere Themen und hatten eine starke Ausstrahlung.", so Walz 2005 in einem Interview mit der tageszeitung. Angeregt durch die Überlebenden begann sie Interviews mit den Frauen zu führen.

Die Filmemacherin, Autorin und Produzentin ließ das Thema nicht mehr los. Die nächsten 25 Jahre führte Walz 200 Interviews mit Frauen aus 23 verschiedenen West- und Osteuropäischen Ländern. Sie sei bei ihrer Arbeit mit den Überlebenden auf wenig Hass und Gedanken an Rache gestoßen. Frauen aus Deutschland hätten die Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis bewahren wollen. Die Überlebenden aus Russland oder der Ukraine ließen sie dagegen nach langem Schweigen zum ersten Mal an ihren Erfahrungen teilhaben.

Aus dem Filmmaterial von circa tausend Stunden ging unter anderem das Buch "Und dann kommst du dahin an einem schönen Sommertag" (2005) sowie der 90-minütige Dokumentarfilm "Die Frauen von Ravensbrück" hervor, der 48 Interview-Partnerinnen zu Wort kommen lässt und 2006 den Adolf-Grimme-Preis gewann. Knapp vier Jahre später, am 24. September 2010, wurde in Potsdam die Online-Datenbank "Die Frauen von Ravensbrück" der Öffentlichkeit vorgestellt. Voraussetzung für die Nutzung ist eine einmalige Registrierung. Zielpublikum sind vor allem Schüler und Jugendliche. Gefördert wird das Projekt von der Kulturstiftung des Bundes, dem brandenburgischen Ministerium für Jugend, Bildung und Sport sowie der Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam".

Kernstück der Datenbank sind die Video-Interviews mit circa 120 Stunden Laufzeit, die auch Grundlage für Walz' Dokumentarfilm waren. Gegenwärtig sind Interviews mit 52 Protagonisten zugänglich, darunter Jüdinnen, politische Widerstandskämpferinnen und Kriegsgefangene aus den Konzentrationslagern Ravensbrück, Moringen und Lichtenburg, aber auch einige männliche Insassen. Das Material liegt in inhaltlich aufgeteilten Clips vor, die von ausnahmslos guter Bild- und Tonqualität sind. Die Videos werden wie von ähnlichen Projekten gewohnt durch Kurzbiografien, Transkriptionen bzw. Übersetzungen ergänzt. Das Material wurde inhaltlich mit Stichwörtern erschlossen und es besteht auch die Möglichkeit eine Suche mit frei gewählten Begriffen durchzuführen. Langfristig wird an eine komplette Archivierung der mehr als 200 Videointerviews gedacht.


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