2013, Januar

Die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) soll als zentrales Portal die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen, vielfältig durchsuchbar sowie für jedermann zugänglich machen. Die erste Beta-Version gibt einen Eindruck von den großen Chancen der Idee und zeigt zugleich, welche gewaltigen Anstrengungen noch notwendig sind, um die Vision in vollem Umfang zu verwirklichen.

Ein freier und zentraler Zugang zu Informationen gehört zu einer modernen, funktionierenden Demokratie.

Diese Erkenntnis gab bereits den Anstoß zur Einrichtung des Internetportals der europäischen digitalen Bibliothek Europeana. Europeana macht Kulturgüter aller Mitgliedsstaaten der Europäischen Union weltweit zugänglich.
Mit der DDB kommt Deutschland der Aufgabe nach, seinerseits ein nationales Portal für digitalisierte Kunst- und Kulturgüter zu schaffen und so seinen Teil des europäischen kulturellen Gedächtnisses einzubringen.

1.886 Einrichtungen wie Archive, Bibliotheken, Mediatheken, Museen, Denkmalämtern sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen sind derzeit bei der Deutschen Digitalen Bibliothek registriert. Langfristig sollen alle deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen ihre Inhalte einbringen.

Das Angebot umfasst digitale Repräsentationen und Derivate von Büchern, Akten, Gemälden, Statuen, Installationen, Denkmälern bis hin zu Filmen und Musik. Die angebotenen Objekte können gelesen, betrachtet oder gehört werden. Die Beta-Version bietet zunächst Zugriff auf etwa 5,6 Millionen Datensätze. Darunter auch die Modellbüste der Nofretete, die aus Anlass ihres Auffindungsdatums im Jahr 1912 als Objekt des Monats Dezember 2012 ausgewählt wurde.

Erschlossen wird der Bestand durch eine Suchmaschine: das Suchwort "Weihnachtsoratorium" beispielsweise liefert derzeit 18 Treffer, darunter die digitalisierte Fassung einer historischen Schellackplatte von 1951. Auch die Originalpartitur von Johann Sebastian Bach ist zu sehen.

Der Zugang zur DDB ist für Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei. Bei der Verwendung der zugänglich gemachten Inhalte sind bestehende Urheber- und sonstige Schutzrechte zu beachten, die bei den bereitstellenden Institutionen liegen.

Gegenwärtig sind in der DDB vorrangig nicht kommerziell verwertete Inhalte zugänglich und das kostenfrei. Geplant ist, dass künftig auch Urheber und Verwerter wie etwa Verlage oder Bildagenturen, über die DDB kommerziell verwertete Werke zu einem angemessenen Preis zugänglich machen können. Abläufe und Details dieses Verfahrens sind jedoch noch nicht geklärt.

Bereits im Laufe dieses Jahres wird die DDB sukzessiv ihre Funktionalitäten erweitern. So werden die Suche und die Vernetzung von Objekten optimiert. Von Fachleuten kuratierte virtuelle Ausstellungen sollen die ganze Bandbreite der über die DDB zugänglichen Kulturgüter anschaulich machen.

Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen

Seit Sommer 2007 arbeiten Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen an der Umsetzung der DDB.
Sie wird finanziert vom Bund, von den Ländern und den Kommunen. Für den Aufbau der Infrastruktur der Deutschen Digitalen Bibliothek hat der Bund 8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, für den Betrieb haben Bund, Länder und Kommunen ab 2011 für fünf Jahre 2,6 Millionen Euro jährlich zugesichert.

Video-Tutorials informieren über die Suchmöglichkeiten im neuen DDB-Portal.

Die Texte wurden im Wesentlichen der Webseite der Deutschen Digitalen Bibliothek entnommen.