2009, Januar

Das Motto des Wissenschaftsjahres 2009 lautet "Forschungsexpedition Deutschland". Anders als in den neun vorangegangenen Jahren hat das Bundesforschungsministerium diesmal keine einzelne Wissenschaftsdisziplin in den Mittelpunkt gestellt.

Startseite der offiziellen Webpräsenz zum Wissenschaftsjahr 2009

"Die Forschungsexpedition Deutschland zeigt in dem Jahr, in dem wir 60 Jahre Bundesrepublik und 20 Jahre Mauerfall feiern, die Rolle von Wissenschaft und Forschung für die Gesellschaft und die Bedeutung für den Menschen", so Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei der Vorstellung des Konzepts Mitte November 2008 in Berlin. Deutsche Forscher und Erfinder haben sich in den letzten 500 Jahren neben dem Periodensystem oder der Relativitätstheorie auch so praktische Dinge wie den Teebeutel (Adolf Rambold, 1929), den Airbag (Mercedes-Benz, 1971) oder das MP3-Format (Fraunhofer Institut, 1987) einfallen lassen.

Fast 16 Millionen Euro sind für die Finanzierung des Wissenschaftsjahres vorgesehen, das in Partnerschaft mit der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Robert Bosch Stiftung organisiert wird. Wie schon im vorangegangenen "Jahr der Mathematik" wird es zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen geben, die vor allem Kinder und Jugendliche für Wissenschaft begeistern sollen. Mitmachen ist angesagt: Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder Schülerlabore können sich aktiv an der Gestaltung der "Forschungsexpedition Deutschland" beteiligen.

Auftakt in der "Übermorgenstadt" Oldenburg

Offiziell eröffnet wird das Wissenschaftsjahr am 21. Januar 2009 in Oldenburg, das sich den Titel der diesjährigen "Stadt der Wissenschaft" sichern konnte und 16 Leitprojekte unter dem Titel "Übermorgenstadt" auf den Weg bringt.

Mit dem Ausstellungszug auf "Expedition Zukunft"

Der 333 Meter lange Zug wird ab dem Frühjahr in Berlin starten und jeweils für drei Tage in 60 deutschen Städten halt machen.
In den zwölf schwerpunktmäßig für Kinder und Jugendliche gestalteten Wagen wird sich eine Ausstellung der Max-Planck-Gesellschaft befinden, in der sich die Besucher kapitelweise von der Vergangenheit in die Zukunft vorbewegen können. Nach einem Prolog-Wagen sollen die folgenden vier Waggons den dynamischsten Forschungsgebieten unserer Zeit gewidmet sein, darunter der Genforschung und der Astrophysik. Die weiteren sechs Wagen stellen gesellschaftliche Themen wie Energieversorgung, Ernährung oder Umwelt in den Mittelpunkt. Im letzten Waggon des Zuges wird es ein Mitmachlabor zum selber experimentieren geben.

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft - das Zukunftsschiff

Anfang Juni 2009 wird von Bonn aus die "MS Wissenschaft" ablegen. Das Zukunftsschiff befährt die deutschen Wasserstraßen und wird circa 30 Städte ansteuern, unter anderem Berlin, Frankfurt und Stuttgart. Auf 600 m² lernt man die Wohnarchitektur, Arbeitsplätze und Fortbewegungsmittel von morgen kennen. Im Juni 2009 wird das Schiff in Saarbrücken anlegen, wo vom 20. bis 26. Juni der alljährliche "Wissenschaftssommer" mit einem Filmfest aufwartet.

2009 - Internationales Jahr der Astronomie

http://www.astronomy2009.de/

Parallel zum deutschen Wissenschaftsjahr wird 2009 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) als das "Internationale Jahr der Astronomie" ausgerufen. Damit einher gehen geschichtsträchtige Jahrestage: 400 Jahre zuvor hatte erstmals Galileo Galilei sein Fernrohr gen Himmel gerichtet und der deutsche Astrologe Johannes Kepler sein Grundlagenwerk "Astronomia Nova" [Link zum FU-Katalog] veröffentlicht. In über 130 Ländern sind nationale Komitees gegründet worden, die in Zusammenarbeit mit Berufs- und Amateurastronomen, Planetarien, Sternwarten und Kultureinrichtungen Projekte vorbereitet haben.

In Deutschland wird es über das Jahr verteilt thematische Schwerpunkte geben. "Der Blick zum Himmel" lädt unter anderem im Frühjahr zum gemeinsamen Beobachten am Firmament ein, während vom 9. bis 15. November 2009 unter dem Motto "Astronomie und Schule" eine Woche der Schulastronomie geplant ist, um Kinder und Jugendliche für die Wissenschaft von den Gestirnen zu begeistern. Auch beim Jahr der Astronomie kann man sich mit eigenen Ideen und Aktionen einbringen.