Glosse zum Berliner Großflughafen : Mehdorn will den BER scheibchenweise öffnen

23.06.2013 21:35 Uhrvon
Scheibchen für Scheibchen: BER-Chef Hartmut Mehdorn will den Großflughafen mit sechs bis acht Flugzeugen pro Tag eröffnen - und so zugleich testen, ob er funktioniert. Foto: dpa
Scheibchen für Scheibchen: BER-Chef Hartmut Mehdorn will den Großflughafen mit sechs bis acht Flugzeugen pro Tag eröffnen - und so zugleich testen, ob er funktioniert. - Foto: dpa

Scheibchen für Scheibchen: BER-Chef Hartmut Mehdorn will den Großflughafen mit sechs bis acht Flugzeugen pro Tag eröffnen - und so zugleich testen, ob er funktioniert.

Der erste offizielle Flughafen der Weltgeschichte wurde bekanntlich am 17. Dezember 1903 in Kitty Hawk, North Carolina, mit insgesamt vier Starts und Landungen eröffnet. Wilbur und Orville Wright erhoben sich an diesem Tag abwechselnd und erstmals motorisiert per Doppeldecker in die Lüfte, maximal 61 Meter weit, an Passagiere war noch nicht zu denken.

Ziemlich genau 110 Jahre später sähe man es für den BER sogar schon als Erfolg an, wenn für seine Eröffnung eine Verdoppelung der Flugbewegungen gelänge. „Sechs oder acht Flugzeuge am Tag“, so stellt sich Berlins Flughafenchef Hartmut Mehdorn die von ihm favorisierte Teileröffnung des Berliner Großflughafens vor.

„Wir überlegen, zum Jahresende mit einem Probebetrieb am Pier Nord zu starten“, ließ er jetzt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wissen, welches dies der weiten Welt am Wochenende in einer Vorausmeldung verkündete.

BER-Teilbetrieb mit nur zwei Airlines

Möglich erscheint Mehdorn demnach ein Teilbetrieb „nur mit zwei kleinen Airlines, 1500 Fluggästen“ und eben rund einem halben Dutzend Maschinen pro Tag. So ließe sich testen, wie beispielsweise die Gepäckabfertigung funktioniere.

Den „BER von null auf Hundert in einer Sekunde zu starten“, halte er persönlich nicht für möglich. Zugegeben, die Brüder Wright hatten es da vergleichsweise einfach: Eine Gepäckabfertigung brauchten sie noch nicht. Fragt sich nur, ob die Mehdorn für den Anfang vorschwebenden Fluggastzahlen wirklich für einen Test unter Realbedingungen taugen. Kleine Airlines, 1500 Passagiere?

Auch wenn dem Flughafen-Boss offenbar nicht Easyjet vorschwebt: Wie viele Passagiere mögen da wirklich mit vollem Gepäck reisen wollen? Wäre es nicht ohnehin angesichts der bisherigen BER-Pannen sinnvoll, anfangs mit möglichst kleinem, am bestem gar keinem Gepäck zu reisen? Vielleicht schaffen wir dann sogar zwölf Flüge pro Tag. Gegenüber 1903 wäre das eine Verdreifachung.

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Ausgerechnet die allerhässlichsten und nichtssagendsten Bauten der DDR werden jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Damit soll wohl noch einmal so richtig die Öde der DDR als Abschreckung erhalten werden?! Nachdem man Palast der Republik und Ahornblatt nicht für erhaltenswert gehalten und schnell entsorgt hat, können diese grauenhaften Platten nun auch weg.
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