Nord-Süd-Verbindung der S 21 : Bahn hat Planung für den S-Bahn-Tunnel ausgeschrieben

12.08.2013 12:11 Uhrvon
Nord-Süd-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Potsdamer Platz. Foto: dpa
Am Nord-Süd-Tunnel wird fleißig gebaut. - Foto: dpa

Umsteigefrei soll es eines Tages auch per S-Bahn vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz gehen. Die Bahn hat den Bau nun ausgeschrieben – und plant weniger Direktverbindungen zur Friedrichstraße.

Es geht voran. Noch in diesem Jahr will die Bahn den Zuschlag an die Planer erteilen, die den Bau des S-Bahn-Tunnels vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz vorbereiten sollen. Die Suche nach den Planern ist jetzt im Europäischen Amtsblatt ausgeschrieben worden. Erst Anfang des Jahres hatten sich die Bahn und der Senat geeinigt, das fehlende Stück der sogenannten S 21 schnell auf den Weg zu bringen.

Derzeit wird am ersten Abschnitt der neuen Nord-Süd-Verbindung vom Nordring zum Hauptbahnhof gebaut.

Dieser Teil soll nach den aktuellen Plänen 2017 fertig sein und zunächst als Stummelstrecke in Betrieb gehen. Vom Nordring kommende S-Bahnen würden dann am Hauptbahnhof enden und zurück auf den Ring fahren. Der Bau dieses Abschnitts kostet zwar 227 Millionen Euro, bringt aber kaum Vorteile: weder für die S-Bahn noch für die meisten Fahrgäste. Sinnvoll ist die neue Strecke erst, wenn die Züge vom Hauptbahnhof weiter bis zum Potsdamer Platz fahren, wo es Anschluss ans bestehende Netz gibt. Diese Verlängerung war zunächst auf die lange Bank geschoben worden, ehe dann im Frühjahr entschieden worden war, doch schnell weiterbauen zu wollen. Spätestens 2019 soll es so weit sein; die Planungs- und Baukosten sind mit 170 Millionen Euro veranschlagt. Der Bau soll dann zwei bis drei Jahre dauern.

Noch steht die Finanzierung des zweiten Abschnitts nicht. Bahn und Senat rechnen aber fest damit, dass der Bund auch den Lückenschluss des Tunnels finanzieren wird, zumal sich erst dadurch die hohen Ausgaben für den Abschnitt vom Nordring zum Hauptbahnhof rentieren würden.

Bahn hat Planung für den Neubau ausgeschrieben

Ausgeschrieben hat die Bahn die Planungen für den Neubau einer etwa 1,2 Kilometer langen unterirdischen S-Bahn-Trasse, die südlich vom Brandenburger Tor an einen schon 1936 gebauten Tunnel, bahnintern „Heuboden“ genannt, anschließt. Dessen Gleise reichen bereits heute bis zum Bahnhof Potsdamer Platz. Sie werden derzeit als Abstellanlage genutzt. Abgabeschluss für die Angebote ist der 30. August.

Gestrichen ist ein Bahnhof am Reichstag. Diese Station war ursprünglich in den Plänen zum Erschließen des Hauptbahnhofs mit der S- und U-Bahn vorgesehen und sollte in einem Tunnel als Doppelstation westlich vom Reichstag für S- und U-Bahn entstehen. Nachdem der Senat sich von diesen Plänen Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verabschiedet und den Bau der S 21 komplett aufgegeben hatte, ist nur der Bahnhof Bundestag für die U 55 entstanden. Nach dem Wiederaufleben der Pläne für den S-Bahn-Tunnel blieb dafür nur Platz für eine Röhre östlich vom Reichstag. Den Bau einer Station dort lehnte der Bundestag aber ab.

Umsteigefrei zum Hauptbahnhof

Mit der durchgehenden Strecke vom Nordring zum Hauptbahnhof gibt es aus dem Norden und Süden eine umsteigefreie Verbindung zum Hauptbahnhof mit der S-Bahn. Nach dem derzeitigen Konzept sollen die Züge der S 1 von Oranienburg/Frohnau nach Wannsee durch den neuen Tunnel fahren. Damit würde allerdings für die Fahrgäste dieser Linie die Direktverbindung zum Bahnhof Friedrichstraße entfallen. Umsteigemöglichkeiten dorthin gibt es aber im Norden in Gesundbrunnen und im Süden im Anhalter Bahnhof am jeweils gleichen Bahnsteig mit kurzen Wegen.

Langfristig ist vorgesehen, die S 21 weiter zum Gleisdreieck mit Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn–Linie U 1 bis zum Südring zu führen. Im Hotel Scandic an der Gabriele-Tergit-Promenade am Potsdamer Platz klafft eine Riesenöffnung in der Südfassade, die für die Trasse der S-Bahn freigehalten ist. Doch hier wird sich die nächsten Jahre nichts tun.

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Ausgerechnet die allerhässlichsten und nichtssagendsten Bauten der DDR werden jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Damit soll wohl noch einmal so richtig die Öde der DDR als Abschreckung erhalten werden?! Nachdem man Palast der Republik und Ahornblatt nicht für erhaltenswert gehalten und schnell entsorgt hat, können diese grauenhaften Platten nun auch weg.
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