Mit chinesischer Hilfe : Nordkorea enthüllt eigenes Smartphone

13.08.2013 17:11 Uhr
Prüfender Blick. Kim (M.) begutachtet eines der neuen Smartphones. Foto: AFP
Prüfender Blick. Kim (M.) begutachtet eines der neuen Smartphones. - Foto: AFP

"Arirang" - so heißt die nordkoreanische Antwort auf Galaxy und iPhone. Theoretisch soll das Gerät alle Fähigkeiten eines Smartphones haben. Dass alle Besitzer sie nutzen können, ist eher unwahrscheinlich.

In Nordkorea, einem der am strengsten überwachten Länder der Welt, erhält das Smartphone Einzug. Staatschef Kim Jong Un habe sich bei einem Fabrikbesuch am Wochenende „die Funktionsweise, Qualität und Verpackung“ eines auf die Bedürfnisse des Landes zugeschnittenen Smartphones vorführen lassen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Kim habe die Entwickler des nach einem koreanischen Volkslied benannten Smartphones „Arirang“ gelobt und betont, dass das Gerät „die beste Handhabung für die Nutzer und zugleich höchste Sicherheit“ garantiere.

Analysten zufolge wurde das angeblich in Nordkorea gefertigte Smartphone, das auf dem Google-Betriebssystem Android basiert, vermutlich eher im Nachbarland China gefertigt.

Fotos von Kims Fabrikbesuch zeigen nordkoreanische Arbeiter, die das fertige Smartphone inspizieren, testen oder verpacken. Mit der Fertigung beschäftigte Fließbandarbeiter sind nicht zu sehen.

Es handele sich vermutlich um Auftragsarbeiten, die von chinesischen Unternehmen erfüllt, an die Fabrik in Nordkorea geliefert und dort überprüft würden, bevor sie in den Verkauf gingen, sagte Martyn Williams, Betreiber der Website North Korea Tech. Mehrere Analysten äußerten die Vermutung, die nordkoreanische Führung wolle die Kommunikation ihrer Landsleute mit dem Smartphone noch stärker überwachen.

Nordkorea ist wahrscheinlich die am strengsten isolierte und überwachte Gesellschaft der Welt und Schlusslicht bei Studien zur Pressefreiheit. Eine IT-Wüste ist das Land jedoch nicht. Seit 2002 gibt es ein innerstaatliches Intranet, manche Staatsorgane haben ihre eigenen Internetseiten. In einem Joint Venture mit der ägyptischen Firma Orascom wurde im Jahr 2008 der Mobilfunk eingeführt.

Die zwei Millionen Kunden des einzigen Mobilfunkanbieters Koryolink können sich zwar gegenseitig anrufen, Verbindungen ins Ausland gibt es allerdings nicht. Auch das Intranet ist vom Rest der Welt abgeschottet und erlaubt dem kleinen Kreis seiner Nutzer fast nur den Austausch staatlich genehmigter Informationen.

Auf das weltweite Internet kann nur die oberste Elite zugreifen, etwa 95 Prozent der Bevölkerung haben weder Handy noch Intranetzugang. Doch im Grenzgebiet sind eingeschleuste chinesische Handys im Umlauf, die internationale Anrufe ermöglichen, und umgerüstete Fernsehgeräte empfangen ausländische Sendungen. Auch geschmuggelte DVDs, MP3-Player und USB-Sticks machen die Runde. (AFP)

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